Vielseitigkeit ist gefragt
Mein Arbeitstag ist geprägt von der Begleitung, Betreuung und Pflege der BewohnerInnen. In der Wohngruppe, in der ich tätig bin, leben acht BewohnerInnen. Dementsprechend umfassend gestalten sich die Aufgaben zwischen notwendiger Routine und vielfältiger Tages- und Freizeitgestaltung.
Da sechs der BewohnerInnen im Rollstuhl sitzen braucht es einfühlsame und aufmerksame Assistenz in vielen Bereichen – vom Waschen, Anziehen, Essen, den Förder- und Freizeitangeboten bis hin zum Vorbereiten für die Schlafenszeit. Darüber hinaus bin ich aber auch mit organisatorischen Fragen, der Gruppenleitung, der Administration und Besprechungen beschäftigt. Auch der Kontakt zu Angehörigen, ÄrztInnen sowie Behörden fällt in mein abwechslungsreiches Programm.
Gemeinsam lässt sich vieles schaffen
Meinen Beruf empfinde ich nach wie vor als erfüllende und schöne Aufgabe, die mit großen Herausforderungen verbunden ist. Umso wichtiger ist für mich ein gutes Arbeitsklima, das in schwierigen Situationen Stütze bildet. Zu diesem Arbeitsklima muss jede und jeder beitragen, besonders in Einrichtungen, die so wie unsere viele Abläufe gemeinsam und als Team organisiert und durchführt.
Wir im Marienhof halten unsere Zusammenarbeit wertschätzend am Laufen – denn wenn es dem Team gut geht, geht es auch den BewohnerInnen gut.
Erich Kugler, Diplom-Sozialbetreuer Behindertenbegleitung, Leitung Wohngruppe
Jede Begegnung hat ihre eigene Geschichte
Das Wohlbefinden und die Entwicklung der BewohnerInnen stehen für mich als tägliche Motivation im Mittelpunkt. In Erinnerung bleiben mir dabei entscheidende Schritte, die ich mit jemandem gemeinsam gemacht habe. Ein Bewohner hat nach langem und aufwendigem Training erlernt, selbstständig zu essen. Ein anderer Bewohner hat nach Monaten plötzlich auf meine Ansprache reagiert. Einen unserer jungen Bewohner habe ich bei einem Krankenhausaufenthalt über Nacht begleitet und dabei viele bereichernde Erkenntnisse gewinnen können, die nur aus dieser außergewöhnlichen Situation hervorgegangen sind. In Summe gibt es viele kleine und große Ereignisse, die meinen Arbeitsalltag auflockern und mich bewegen. Diese Erlebnisse verleihen dem Beruf und der Begegnung mit Menschen etwas Besonderes. Jeder Tag erzählt seine Geschichte – eigentlich geht es nur darum, diese Momente auch zu sehen und das versuche ich sehr bewusst.
Was mich überzeugt
Da ich seit 1986 bereits in diesem Job arbeite, habe ich natürlich viele Veränderungen miterlebt und unterschiedliche Berufserfahrungen gewonnen. Großen Wert lege ich auf einen Arbeitsplatz, an dem man die MitarbeiterInnen mit Fürsorge und Wertschätzung betrachtet. Dieses Gefühl habe ich am Marienhof bzw. bei den Sozialen Einrichtungen. Das Werte- und Leitbild unterscheidet die Sozialen Einrichtungen von anderen Institutionen. Der offene und ehrliche Umgang untereinander und die Pflege von Werten und Traditionen, die in den Alltag und Jahreskreis einfließen, ist mir von Anfang an positiv aufgefallen – daran hat sich bis heute nichts geändert.
Eine erfüllende Aufgabe
Aufgrund meiner langjährigen Tätigkeit im Sozialbereich kann ich dazu gute Vergleiche ziehen. Vom schätzenden Miteinander, der fairen Entlohnung, die immer korrekt und pünktlich erfolgt, bis hin zum sehr gut funktionierenden Betriebsrat und einem speziellen Gesundheitsförderungsprogramm sehe ich viele sehr überzeugende Positivpunkte erfüllt. Die Voraussetzungen hier sind optimal. Ich sehe in meinem Beruf nach wie vor eine durchwegs erfüllende Aufgabe. Mir macht es einfach Freude, mit Menschen zu arbeiten und zu sehen, dass man sie in ihrer Zufriedenheit und ihrem Wohlbefinden unterstützen kann und ihren Bedürfnissen entsprochen wird. Dass diese Aufgabe rund um die Uhr und an 365 Tagen erfolgen muss, ist zwar eine große Herausforderung, aber es macht meinen Job auch krisen- und zukunftssicher und diese Tätigkeit wird auch immer mehr wahrgenommen und aufgewertet.